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daily business as usual...

Ein Tag im Leben eines Administrators...

Mo, 08:05
Die Woche fängt gut an. Anruf aus der Werbeabteilung, sie können eine Datei nicht finden. Habe Ihnen die Verwendung des Suchprogramms "FDISK" empfohlen. Hoffe, sie sind eine Weile beschäftigt.

08:25
Die Lohnbuchhaltung beschwert sich, ihre Netzwerkverbindung funktioniert nicht. Habe zugesagt, mich sofort darum zu kummern. Anschließend meine Kaffeemaschine ausgestöpselt und ihren Server wieder angeschlossen. Warum hört mir keiner zu, wenn ich sage, ich habe hier zu wenig Steckdosen? Lohnbuchhaltung bedankt sich fur die prompte Erledigung. Wieder ein paar glückliche User!

"daily business as usual..." vollständig lesen

Wer weiss...?

"Ein Mensch schreibt feurig ein Gedicht:
So, wie´s ihm vorschwebt, wird es nicht.
Vielleicht hat Gott sich auch die Welt
Beim Schöpfen schöner vorgestellt."

(Eugen Roth)

Sonnett...

"Man nehme schöne Wörter, etwa Balustrade
verrühre sie mit Reimen, lasse das Gedicht,
nun in vier Strophen stehen, bis der Sinn aufbricht.
Dann kann es vorgetragen werden. Ach wie schade

dass es so wüste Namen gibt von schönen Dingen;
ich denk an 'Schnitzel', 'Kümmelstange' und die 'Schweiz';
gewaltig ist der Klang von 'Ohrwurm' andrerseits,
doch hat der wenig Reiz. Soll das Sonnett gelingen,

dann braucht es beides, Form und Inhalt, Sinn und Klang,
wie Rom, Granada, Ulm, Luang Prabang
und andre Städtenamen - doch nicht 'Drispenstedt'.

Auch klingen ganz vorzüglich schön Obst und Gemüse,
die Aprikose, Kraut und Rüben voller Süsse;
jetzt noch ein tiefrer Sinn, dann wird es ein Sonnett."

(F.W. Bernstein, "Sonnett-Sonnett")


Die Gedichtform Sonett (wikipedia)

Vom Wassermelonenjäger...

"Es war einmal ein Mann, der sich verirrte und in das Land der Narren kam. Auf seinem Weg sah er die Leute, die voller Schrecken von einem Feld flohen, wo sie Weizen ernten wollten. "Im Feld ist ein Ungeheuer", erzählten sie ihm. Er blickte hinüber und sah, dass es eine Wassermelone war.

Er erbot sich, das "Ungeheuer" zu töten, schnitt die Frucht von ihrem Stiel und machte sich sogleich daran, sie zu verspeisen. Jetzt bekamen die Leute vor ihm noch größere Angst, als sie vor der Melone gehabt hatten. Sie schrien: "Als Nächstes wird er uns töten, wenn wir ihn nicht schnellstens loswerden" und jagten ihn mit ihren Heugabeln fort.

Wieder verirrte sich eines Tages ein Mann ins Land der Narren, und auch er begegnete Leuten, die sich vor einem vermeintlichen Ungeheuer fürchteten. Aber statt ihnen seine Hilfe anzubieten, stimmte er ihnen zu, dass es wohl sehr gefährlich sei, stahl sich vorsichtig mit ihnen von dannen und gewann so ihr Vetrauen.

Er lebte lange Zeit bei ihnen, bis er sie schließlich Schritt für Schritt jene einfachen Tatsachen lehren konnte, die sie befähigten, nicht nur ihre Angst vor Wassermelonen zu verlieren, sondern sie sogar selbst anzubauen..."

Idries Shaw, The Way of the Sufi