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Seestücke 2...

Mit ihrer Ausstellung "Seestücke. Von Max Beckmann bis Gerhard Richter" verfolgt die Hamburger Kunsthalle die künstlerische Auseinandersetzung mit Schiffen, Häfen und dem Meer.

Sie knüpft damit an die erste Seestücke-Ausstellung im Jahr 2005 an, die das lang missachtete Thema "Maritime Malerei" wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückte.

Die Ausstellung zeigt 167 Werke von 55 Künstlern der Klassischen Moderne, Pop Art und zeitgenössischen Kunst.

Zu sehen sind neben berühmten Schlüsselwerken von Andy Warhol und Roy Lichtenstein noch nie oder selten gezeigte Werke wie Paul Klees "Flusslandschaft mit Dampfboot", Otto Dix' "Abschied von Hamburg" sowie drei Arbeiten, die Anselm Kiefer eigens für die Ausstellung schuf.

"Wenn ich der Kaiser der Erde wäre, würde ich als mein höchstes Recht mir ausbitten, einen Monat im Jahr allein zu sein am Strand", schreibt Max Beckmann 1915 an seine Frau Minna und drückt damit aus, was unzählige Künstler seit jeher vereint: Ihre Liebe zum Meer.

Seestücke. Von Max Beckmann bis Gerhard Richter
Hamburger Kunsthalle
8. Juni bis 16. September 2007

Seestücke

Zur Ausstellung erscheinen ein Begleitprogramm unter www.seestuecke-hamburg.de und ein umfangreicher Katalog im Hirmer Verlag.

Claude Monet, Waterloo Bridge...

Monet Waterloo Bridge
Claude Monet: "Waterloo Bridge, Temps Couvert", 1904

Claude Monet (1840-1926) gilt als einer der wichtigsten Maler des französischen Impressionismus.

Eines seiner Werke, "Waterloo Bridge, Temps Couvert" aus dem Jahre 1904 wurde heute bei Christie´s für 22 Millionen Euro an einen unbekannt gebliebenen Telefonbieter aus den USA verkauft.

Das ist bei weitem nicht der höchste Preis, der für ein Kunstwerk bezahlt wurde (z.B wurde 1998 ein Werk des gleichen Malers für knapp 30 Millionen Euro versteigert). Aber mich beschleicht bei solchen Nachrichten immer ein ungutes Gefühl. Was wird mit diesem wunderbaren Bild geschehen? Wird es im Tresor irgendeines Privatsammlers verschwinden?

Ich finde, solche Bilder gehören in Museen und sollten so der Öffentlichkeit erhalten bleiben! Aber bei den Preisen, die heute auf den Kunstmärkten gezahlt werden, vor allem von Wohlhabenden aus Russland, Asien und dem Nahen Osten, können die Budgets der Museen einfach nicht mehr mithalten.

So verkommt Kunst immer mehr zur Ware. Das Ende der Preisspirale scheint noch nicht erreicht: Neben dem Monet-Bild stehen Werke von Henri Matisse, Pierre-Auguste Renoir, Henri de Toulouse-Lautrec im Auktionskatalog...

Grenzen der Zeit...

Eine wunderbare Ergänzung zur Ausstellung der Werke Caspar David Friedrichs ist der bereits 1986 entstandene Film "Grenzen der Zeit".

In einer Mischung aus Dokumentar- und Spielszenen nähert sich der Film dem Leben und Werk des in Greifswald geborenen Künstlers und wohl bedeutendsten Malers der deutschen Romantik.

Dem Regisseur Peter Schamoni und seinem Kameramann Gerard Vandenberg gelang es, in Filmbildern die Landschaften zu entdecken, die Friedrich einst inspirierten. Wunderbare Impressionen des Elbsandsteingebirges bei Dresden, der Weite Pommerns, der Ostseeküste und der Insel Rügen. Dabei werden immer wieder die Bezüge zu den Bilden Caspar David Friedrichs hergestellt.

Neben den Bildern werden im Film die entscheidenden Momente im Leben Friedrichs mit Spielszenen nachgestellt. Friedrich selbst taucht im Film nur per Stimme (Wolf Redl) auf. Die Szenen zeigen auch die Intrigen und die Arroganz seiner Zeitgenossen. Eben weil er die Grenzen seiner Zeit und dessen Denken überschreiten wollte, wurde er verkannt oder für untragbar erklärt.

Das 1985 in der DDR erschienene Buch "Caspar David Friedrich - Unbekannte Dokumente seines Lebens" von Karl-Ludwig Hoch lieferte den Filmemachern viel neues Material.

Dokumentaraufnahmen des Brandes des Münchner Glaspalastes von 1931, der auch wichtige Friedrich-Werke vernichtete, sind in den Film integriert. Nach erhaltenen Schwarzweißphotos wurden diese verlorenen Bilder für den Film eigens farbig und in Originalgröße rekonstruiert.

Grenzen der Zeit
Filmszene mit Sabine Sinjen und Otto Sander
Quelle: Peter Schamoni

Caspar David Friedrich
Grenzen der Zeit

Dokumentar-Spielfilm von Peter Schamoni
Kamera: Gerard Vandenberg
Musik: Hans Posegga
Erzähler: Wolf Redl
mit Helmut Griem, Sabine Sinjen, Hans Quest, Hans Peter Hallwachs, Lothar Blumhagen, Otto Sander, Wolfgang Greese, Udo Samel, Peter Schamoni, Walter Schmidinger
BRD 1986, 84 Min., ab 12


Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit
(amazon)

Caspar David Friedrich (wikipedia)

Der Film läuft derzeit auch im Hamburger Abaton Kino zur Begleitung der Caspar David Friedrich-Ausstellung.

Caspar David Friedrich...

Wer die Ausstellung "Die Erfindung der Romantik" mit über 70 Ölgemälden aus mehr als 50 Museen und Privatsammlungen, insgesamt 250 Aquarellen, Sepien und Zeichnungen noch nicht besucht hat, muss sich beeilen.

Caspar David Friedrich

Die Werke von Caspar David Friedrich sind in dieser wohl einmaligen Zusammenstellung nur noch bis zum 28. Januar 2007 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.

Caspar David Friedrich, noch zu Lebzeiten in Vergessenheit geraten, gilt nach seiner Neuentdeckung zu Beginn des 20. Jahrhunderts heute als wichtigster Maler der deutschen Romantik.

Caspar David Friedrich: Die Erfindung der Romantik
Hamburger Kunsthalle

7.Oktober.2006 - 28.Januar.2007
Di-So 10-20, Do 10-21 Uhr

Zur Ausstellung gibt es einen umfangreichen und sehr informativen Katalog (29 Euro).

Caspar David Friedrich (wikipedia)

Vita di Cristo...

Vita di Cristo

Vita di Cristo

12 Stunden hat die Fotosession gedauert, 1.145 Einzelfotos wurden zum bisher wohl grössten digitalen Foto der Welt zusammengesetzt, 96.679x89.000 Bildpunkte und eine Auflösung von 8,6 Gigapixel!

Die Christus-Passion des italienischen Malers Gaudenzio Ferrari in der Kirche Santa Maria delle Grazie, untermalt mit Mozart Musik.

Und ob man nun dem christlichen Glauben etwas abgewinnen mag oder nicht, das ist schlicht atemberaubend!


via Text&Blog und Basicthinking

Frida Kahlo...

Schmerz, Verlust, Unglück, Leiden ziehen sich durch das Lebenswerk der wohl bekanntesten Malerin Mexikos, Frida Kahlo (1907-1954).

Von einer Kinderlähmung im Alter von wohl sechs Jahren behält Frida eine Behinderung des rechts Beins, eben achtzehnjährig erleidet sie einen fatalen Busunfall. Diesen überlebt sie zwar schwerstverletzt, er markiert aber den Anfangspunkt lebenslänglicher Qualen wie zahlloser Operationen. Fast ihr halbes Leben ist sie an Rollstuhl oder Krankenbett gefesselt.

Die schwierige Beziehung zu Diego Rivera, einem mexikanischen Freskenmaler, zahlreiche Liebesaffären, die innige Verbundenheit mit den mexikanischen Traditionen und das politische Engagement Frida Kahlos, all das findet sich auch in ihrer Kunst wieder.

Dabei steht ihr "ins Phantastische gesteigerter Realismus" (Bucerius Kunst Forum) in enger Beziehung zu den Kunstentwicklungen ihrer Zeit: Dadismus, neue Sachlichhkeit, Pittura Metafiscia und Surrealismus. Sie hatte Umgang mit vielen Künstlern, kannte wegweisende Ausstellungen und besass wichtige Kunstkataloge.

Die Ausstellung "Frida Kahlo" im Hamburger Bucerius Kunst Forum zeigt 34 Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle aus allen Schaffensphasen und stellt sie in einen Zusammenhang mit Werken von Max Beckmann, Giorgio de Chirico, Otto Dix, Max Ernst und George Grosz, René Magritte, Meret Oppenheim und Christian Schad. Sie ermöglicht einen neuen Blick auf das Werk Frida Kahlos.

Kahlos Kunst zählt heute zum mexikanischen Nationalerbe, und nach dem Willen ihres Mannes Diego Rivera dürfen die Bilder das Frida-Kahlo-Museum in Mexiko niemals verlassen.

Im Jahr vor ihrem 100. Geburtstag ist es dem Bucerius Kunst Forum gelungen, mit der brühmten Sammlung Dolores Olemdo Patino die grösste private Sammlung von Werken Frida Kahlos nach Deutschland zu holen.

Um so bemerkenswerter, da in Deutschland kein Museum Bilder von Frida Kahlo besitzt.

Frida Kahlo Ausstellung

Frida Kahlo
15. Juni bis 17. September 2006 (verlängert bis zum 24. September)
Bucerius Kunst Forum GmbH
Rathausmarkt 2, D ? 20095 Hamburg
Bucerius Kunst Forum

Ausstellung täglich 11 bis 19 Uhr, Do-So bis 22.00 Uhr

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher und sehr lesenswerter Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Werke erschienen. (Hirmer Verlag, 19,90 Euro)

Links:
Frida Kahlo & contemporary thoughts by Daniela Falini

Web gallery of art...

Web gallery of Art

Web Gallery of Art

Die "Web Gallery of Art" ist ein virtuelles Museum und eine Datenbank der europäischen Malerei und Bildhauerei vom 12. bis Mitte des 19. Jahrhunderts.

Neben vielfältigen Möglichkeiten zur Suche lädt die Seite förmlich zu Entdeckungsreisen in die Welt der Malerei ein. Die Bilder sind von beachtlicher Qualität. "Web Gallery of Art" bietet auch geführte Touren nach bestimmten Themen. Im "dual mode" gibt es die Möglichkeit, Bilder zu vergleichen, indem man sie nebeneinander stellt. Es gibt ein Forum, und wer mag, kann die Bilder auch mit Hintergrundmusik betrachten.

Wunderbar gemacht und für mich ein echtes highlight!

Künstlerinnen der Avantgarde...

Im lange Zeit von Männern dominierten Kunstbetrieb war es für Frauen sehr schwer, auch zu Zeiten der Avantgarde, sich mit ihren künstlerischen Werken durchzusetzen. Hamburg und die Hamburger Kunsthalle bilden da keine Ausnahme.

Dabei ist die neuere Kunstgeschichte Hamburgs entscheidend von Frauen mitgeprägt worden, wie zwei aufeinander folgende Ausstellungen erstmals umfassend belegen.

Zu sehen sind Werke von Künstlerinnen, die seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Zeit des Nationalsozialismus mit ihrer Kunst eigenständige Positionen oftmals auch gegen gesellschaftliche Konventionen bezogen haben.

Die Künsterlinnen des ersten Teils der Ausstellung:

"Die aus gutbürgerlichem Hause stammenden Schwestern Helene Cramer (1844-1916) und Molly Cramer (1852-1936) konnten erst nach dem Tod ihres Vaters ab 1882 eine künstlerische Ausbildung absolvieren und nahmen, den Künstlern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897 nahe stehend, an zahlreichen wichtigen Ausstellung nicht nur in Hamburg teil. Ihr malerisches Werk konzentrierte sich im Wesentlichen auf das (Blumen-)Stilleben.

Mary Warburg (1866-1934), Tochter von Senator Heinrich Hertz, erhielt ebenfalls eine künstlerische Ausbildung, bevor sie den bedeutenden Kulturwissenschaftler Aby Warburg heiratete. Mit ihm lebte sie bis 1902 in Florenz, wo u. a. eine Reihe atmosphärisch ausgeprägter Landschaftspastelle entstand. Später war sie auch bildhauerisch tätig.

Elena Luksch-Makowsky (1878-1967) kam 1907 mit ihrem Mann, dem Bildhauer Richard Luksch, von Wien nach Hamburg. Sie hatte ihre Ausbildung bei Ilja Repin in ihrer Heimatstadt St. Petersburg absolviert und sich in Wien im Umkreis der Sezession einen Namen gemacht. Das Hauptwerk ihrer Hamburger Zeit ist die große Plastik ?Frauenschicksal?, die sie 1911 für den Stadtpark schuf.

Gretchen Wohlwill (1878-1962) hatte ihre künstlerischen Wurzeln im Impressionismus, entwickelte später in ihren Landschaften entscheidend den Hamburgischen Sezessionsstil mit. 1940 emigrierte sie als Jüdin nach Portugal und kehrte 1952 in ihre Heimatstadt zurück.

Alma del Banco (1862-1943) war 1919 Gründungsmitglied der Hamburgischen Sezession. Ihre Malerei orientierte sich zunächst an französischen Vorbildern, bevor sie ihren eigenständigen Stil fand. Nach Erhalt des Deportationsbescheids wählte die Jüdin den Freitod.

Die jüdische Malerin Anita Rée (1885-1933) gehörte zu den bekanntesten Mitgliedern der Hamburgischen Sezession. Mit ihren einfühlsamen Portraits und radikalen Selbstdarstellungen nahm sie eine wichtige Position innerhalb der Kunst der 1920er Jahre in Hamburg ein. Von den politischen Ereignissen in Deutschland gezeichnet, nahm sie sich das Leben." (Quelle: Hamburger Kunsthalle)

Anita Ree Selbstbildnis




Anita Rée (1885-1933),
Selbstbildnis, 5,3 x 60,5 cm, Öl auf Leinwand,
Hamburger Kunsthalle,
Photo: Christoph Irrgang



Künsterlinnen der Avantgarde
in Hamburg zwischen 1890 und 1933
Hamburger Kunsthalle
21. Mai - 20.08.06

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher und sehr lesenswerter Katalog erhältlich, der zweite Teil läuft vom 03.09. - 12.11.06.

Und ja, ich weiss, das heute der letzte Tag des 1. Teils der Ausstellung ist. Aber leider hatte ich erste heute Gelegenheit, sie mir anzuschauen. Aber ich verspreche, den 2. Teil früher zu besuchen und auch darüber zu berichten...

Der Mann, der mich ansieht...

Cees Nooteboom schreibt in der aktuellen Ausgabe von DIE ZEIT mit Blick auf Rembrandt´s Selbstportrait von 1658:

Rembrandt Selbstbildnis
Rembrandt van Rijn, Selbstbildnis, 1658,
The Frick Collection, New York

"Ich weiß genauso gut wie jeder, der dies liest, was ein Selbstporträt ist. Allerdings war mir, so blödsinnig sich das auch anhört, die volle Tragweite dessen, was das bedeutet, nie richtig bewusst geworden.

Ein Maler malt sich selbst, aber wie macht er das? Die Vorstellung hat etwas Unheimliches. Die ganze Zeit muss er sich ansehen, bis auf der Leinwand vor ihm ein aus Farbe bestehender Doppelgänger entstanden ist, der er nicht nur ist, sondern dem er zugleich noch etwas hinzufügt, nämlich das, was er von sich denkt.

Der Mann, der sich und mich nun ansieht, ist ein älterer Mann, der sich als König aus dem Morgenland verkleidet hat. Alles an diesem Bild ist warm, dunkle Braun- und Goldtöne, doch Augen und Mund widersprechen dieser Wärme.

Es sind die Augen und der Mund eines alten Mannes, der die Welt gesehen hat und weiß, was nicht mehr zu erwarten ist."

(Cees Nooteboom, Die Zeit v. 13.07.06)


"Er sieht sich an, er sieht mich an" (Die Zeit)

Rembrandt van Rijn, Themenjahr Rembrandt 400 (hier im blog)