Gernheim - Glashütte

Gernheim - Glashütte

Die Glashütte Gernheim in Petershagen ist ein bedeutendes Industriemuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und vermittelt eindrucksvoll die Geschichte der Glasproduktion im 19. Jahrhundert.

Die ursprüngliche Glashütte wurde im Jahr 1812 gegründet und war bis 1877 in Betrieb. In dieser Zeit entwickelte sie sich zu einer der wichtigsten Glasproduktionsstätten in Nordwestdeutschland.

Herzstück des Museums ist der original erhaltene Kegelturm, ein rund 200 Jahre alter Schmelzofen, in dem noch heute Glas geschmolzen und von erfahrenen Glasmacher:innen verarbeitet wird – ganz wie zur Gründungszeit.

Besucher:innen können live erleben, wie aus glühender Glasmasse mithilfe von Pfeife, Holzformen und Scheren kunstvolle Objekte entstehen. In der historischen Schleiferei werden die fertigen Stücke anschließend durch Gravur und Schliff veredelt.

Das Museumsgelände umfasst zudem ein frühindustrielles Fabrikdorf, bestehend aus originalen Arbeiterhäusern, einer ehemaligen Korbflechterei sowie dem Wohnhaus der Hüttenbesitzerfamilie Schrader. Diese Gebäude geben einen authentischen Einblick in das Leben und Arbeiten im 19. Jahrhundert. Die Sammlung des Museums umfasst rund 20.000 Exponate, die die Geschichte, Technik und Gestaltung von Glas dokumentieren.

Seit der Wiedereröffnung als Museum im Jahr 1998 ist die Glashütte Gernheim ein Ort der Begegnung mit dem traditionellen Handwerk. Im Jahr 2023 wurde die manuelle Glasherstellung dort sogar in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen – eine Auszeichnung der UNESCO, die das kulturelle Erbe lebendiger Handwerkstechniken würdigt.

Bilder einer Tour aus 2025...